Fahrt die Küstenstraße zwischen 13:30 und 16:00, am Besten von Westen nach Osten, da ist man auf der Seeseite, hat einen besseren Ausblick und findet hin und wieder Parkbuchten im Kleinwagenformat. Wir haben kein Verbotsschild für Wohnmobile gesehen, ich würde aber dringend davon abraten diese Staße zu befahren, außer man hat einen Kastenwagen. Es kommen einem immer wieder Linienbusse in voller Größe entgegen, da wird es dann problematisch.
Am Donnerstag morgen um 6 beginnt hier in Cava de' Tirreni ein Gewitter und es schüttet bis zum Nachmittag. Wir machen es uns im Womo gemütlich, zum Glück ist es so geräumig. Als der Regen aufhört, kommt ein stürmischer Wind auf. Das Womo wackelt ständig hin und her, richtig beängstigend. Das geht so weiter die ganze Nacht. Am nächsten Morgen klopft ein Polizist an unsere Tür. Er zeigt mir, dass 10 m vor uns in der Nacht ein Baum umgefallen ist und empfiehlt uns entweder sofort den Platz zu verlassen oder an eine Stelle umzuparken, wo keine weitere Gefahr besteht. Welch ein Glück, dass es nicht den Baum direkt neben uns getroffen hat. Das wäre wegen dessen Größe für uns nicht lebensgefährlich gewesen, hätte aber einen dicken Schaden am Womo verursacht. Ich parke erstmal um, weil ich noch Zeit benötige den Smart aufzuladen. Derweil kommen Mitarbeiter vom Bauhof, um den Baum klein zu sägen und abzutransportieren. Der Himmel ist wolkenlos, gut für unsere Batterien, die nach zwei Tagen bewölktem Himmel 40% von Ihrer Kapazität verloren haben. Der Wind ist weiterhin stürmisch.
Wir beschließen diesen Ort in Richtung Pompei zu verlassen. Da morgen das Wochenende beginnt und man an solchen Tagen Pompei besser nicht besuchen sollte, wollen wir erstmal 2 Tage ans Meer. Ich hatte mir in Google Maps den Strand in Castellamare di Stabia ausgesucht. Wir fahren die Autobahn auf der es so windig ist, dass ich nicht schneller als 70 kmh fahre. Die einheimischen LKWs überholen mich alle, macht aber nix. Wir verlassen die Autobahn und fahren die paar Kilometer nach Castellamare. Es ist 11:30, die Straßen sind voll und es geht nur im Schritttempo voran. Ich muss mehr in die Rückspiegel als nach vorne schauen. Die Scooterfahrer drängeln sich rechts und links vorbei, hin und wieder muss der linke Rückspiegel eingeklappt werden, um am Gegenverkehr vorbeizukommen. Gefühlte Stunden später erreichen wir die Strandstraße, natürlich auch voll. Und nun die große Enttäuschung, der ganze Strand ist eine Baustelle. Alle Mühe war umsonst.
Nur noch raus hier. Das Navi will mich gleich wieder in dieselbe Straße schicken von der wir gekommen sind, nur diesmal von der anderen Seite. Nix da. Ich folge meinem Gefühl und wähle eine andere Richtung, hänge mich hinter einen Bus und wir schaffen es tatsächlich relativ schnell aus der Innenstadt. Das bedeutet aber nicht dass wir keinen Verkehr mehr hätten. Im Großraum Neapel ist alles bebaut. Das Ortschild Pompei taucht auf, uns kommen schon die ersten Reisebusse entgegen. Unser Ziel ist ein Campingplatz direkt vor dem Haupteingang des archäologischen Zentrums. Wir sehen dort nicht nur einen sondern mehrere nebeneinander, alle mit engen Einfahrten. Anhalten und erst mal schauen, geht nicht, denn dann würde ich den gesamten Verkehr blockieren. Wir fahren erstmal weiter und halten einfach auf einer breiteren Straße im Halteverbot, um uns über das weitere Vorgehen zu beraten. Nach Abwägen einiger Alternativen beschließen wir wieder zurück an unserem Stellplatz in Cava de' Terreni zu fahren. Gesagt, getan. Am Ende sind wir 122 km im Kreis gefahren. Heute war einer der weniger erfolgreichen Tage.